Inhaltsverzeichnis | |||
Belgien - Gliederung | Belgien - Provinzen | ||
Belgisch-Kongo und Mandatsgebiet Ruanda-Urundi | |||
Belgien - Europamarken | Belgien - Tag der Briefmarke | ||
Der belgische Staat | Essen & Trinken | ||
Belgische Provinzen | Industrie & Wirtschaft | ||
Belgisches Königshaus | Eisenbahn & Transport | ||
Belgisch-Kongo | EU & Nato | ||
Region/Hauptstadt Brüssel | Malerei & Kunst | ||
Reiseland Belgien | Literatur & Musik | ||
Belgische Nordseeküste | Comics & Humor | ||
Brügge | Geschichte | ||
Gent | |||
Antwerpen | |||
Region Wallonie | |||
Deutschsprachige Gemeinschaft | |||
Querverweis (Link) | Vergrößerung |
Das Königreich Belgien wurde am 04. Oktober 1830 als konstitutionelle Erbmonarchie gegründet. Die Fläche des Staatsgebietes beträgt 30.528 km², die Einwohnerzahl 11,3 Mio. im Jahre 2016. Belgien ist seit 1980 ein föderaler Bundesstaat bestehend aus drei Regionen und drei Gemeinschaften. Amtssprachen sind Niederländisch, Französisch und Deutsch. Staatsoberhaupt ist der regiernde König, seit dem 21. Juli 2013 Philippe (* 15. April 1960). | |||||||||||
Region Brüssel-Hauptstadt
Fläche 161,54 km2 Einwohner ca. 1,14 Mio. (2016) |
Stadt Brüssel
Fläche 32,61 km2 Einwohner 178.552 (2016) |
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Region Brüssel-Hauptstadt // Région de Bruxelles-Capitale
// Brussels Hoofdstedelijk Gewest
Die zweisprachige Region »Brüssel-Hauptstadt«, gegründet am 12. Januar 1989 im Zuge der dritten Staatsreform, ist eine Enklave in der Provinz »Flämisch-Brabant« der Region »Flandern
«. Im Zuge der vierten Staatsreform erhielt die Region am 01. Januar 1995 ihren heutigen Status. Die provinzfreie Region gliedert sich in die Stadt Brüssel und 18 weiteren Gemeinden
.
Die Stadt
Brüssel ist die offizielle Haupt- und Residenzstadt des Königreiches Belgien.
Außerdem ist
Brüssel der Sitz der folgenden Institutionen:
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Region Flandern
Fläche 13.522 km2 Einwohner ca. 6,5 Mio. (2016) |
Stadtwappen von Brüssel
Sitz des flämischen Parlaments und der Regierung |
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Region Flandern
// Vlaams Gewest // Région flamande
Die Region Flandern und die Flämische Gemeinschaft sind deckungsgleich und
bilden deshalb zusammen nur ein Parlament und eine Regierung mit Sitz in Brüssel. |
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Städte und Gemeinden in der Region Flandern:
Aalst [Alost],
Antwerpen [Anvers],
Baarle-Hertog [Baerle-Duc, Exklave in NL],
Brügge [Brugge, Bruges],
Gent [Gand], Hasselt, Kortrijk [Courtrai], Löwen [Leuven, Louvain], Mecheln [Mechelen, Malines], Ostende [Oostende], Vuren [Voeren, Fourons,(w) Foron, Exklave in der »Wallonie«]
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Region Wallonie
Fläche 16.844 km2 Einwohner ca. 3,6 Mio. (2016) |
Stadtwappen von Namur
Fläche 175,69 km2 Einwohner 110.632 (2016) Parlaments- und Regierungssitz |
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Region Wallonie
// Région wallonne // Waals Gewest
Der Parlaments- und Regierungssitz der Region ist Namur in der gleichnamigen Provinz. |
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Am 25. Mai 2011 wurde die Bezeichnung
»Communauté française de Belgique« durch einen Parlamentsbeschluss in die Bezeichnung »Fédération Wallonie-Bruxelles« abgeändert. Gleichzeitig mit dem neuen Namen wurde auch ein neues Logo
vorgestellt. Diese Maßnahme sorgt bei den flämischen Politikern für helle Empörung, da sie durch die ausdrücklichen Betonung
Brüssels im neuen Namen einen Schritt in Richtung Annexion der selbstständigen Region
Brüssel-Hauptstadt durch die »Französische Gemeinschaft« sehen.
Die unverständliche und extreme Rivalität zwischen den flämisch und französisch sprechenden Bevölkerungsgruppen machte inzwischen schon fünf Staatsreformen notwendig. Die politischen und administrativen Strukturen Belgiens stellen sich als ein großes schweres »Puzzle« dar, welches nicht wirklich von jedermann zusammengefügt und dessen Sinn erkannt werden kann.
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Städte und Gemeinden in der Region Wallonie:
Arel [Arlon, Aarlen],
Bastnach [Bastogne, Bastenaken],
Bergen [Mons],
Charleroi [(w) Tchålerwè],
Comines-Warneton [Komen-Waasten, Exklave in »Westflandern«], Dinant , Lüttich [(w) Lîdje, Liège, Luik], Namur [(w) Nameur, Namen], Tournai [Doornik], Verviers, Wavre [(w) Åve, Waver]
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Deutschsprachige Gemeinschaft
Fläche 853,65 km2 Einwohner ca. 76.645 (2016) |
Stadtwappen von Eupen
Fläche 103,74 km2 Einwohner 19.338 (2016) Parlaments- und Regierungssitz |
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Deutschsprachige Gemeinschaft // Communauté germanophone // Duitstalige Gemeenschap
Der Parlaments- und Regierungssitz der Gemeinschaft ist Eupen in der Provinz Lüttich. |
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Die »Deutschsprachige Gemeinschaft (DG)« wurde am 30. Januar 1984 gegründet und wird aus neun Gemeinden gebildet. Die »DG« ist ein Teil der Provinz Lüttich im Osten der wallonischen Region. Das Gebiet der »DG« grenzt im Norden an die niederländische Provinz Limburg, im Osten an die deutschen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, im Süden an den luxemburgischen Kanton Clerf, westlich liegt das Gebiet der »Französischen Gemeinschaft« Belgiens. | |||||||||||
Städte und Gemeinden in den belgischen Ostkantonen:
Büllingen [Bullange],
Bütgenbach [Butgenbach],
Eupen [(w) Nèyåw],
Kelmis [La Calamine],
Malmedy [(w) Måmdey, Malmédy], St. Vith [Saint-Vith], Weismes [Waimes],
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Die Stadt Malmedy und die Großgemeinde Weismes des französisch- und deutschsprachigen Kantons Malmedy sind »Fazilitäten«-Gemeinden
[Facilités linguistiques, Faciliteitengemeente] mit Spracherleichterungen für die deutschsprachige Minderheit. Der Kanton grenzt unmittelbar an die »Deutschsprachige Gemeinschaft« und trennt diese im Bereich des
»Hohen Venns«
in einen nicht zusammenhängenden Nord- und Südteil.
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Der belgische Staat // De Belgische Staat // L'État belge |
100 Jahre Unabhängigkeit Belgiens
#284/286 // 1. Juli 1930
Die drei ersten belgischen Könige aus dem Haus
Sachsen-Coburg
und Gotha
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König
Leopold I.
(* 1790, reg. 1831, † 1865) |
König
Leopold II.
(* 1835, reg. 1865, † 1909) |
König
Albert I.
(* 1875, reg. 1909, † 1934) |
100 Jahre belgische Briefmarken (I/II)
#841/844 // #845 // 1. Juli 1949 |
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König Leopold I. (* 1790, reg. 1831, † 1865) | |||
Postreiter und Postkutsche im Mittelalter,
Flugzeug und Eisenbahnen |
150 Jahre Unabhängigkeit Belgiens
#2013 // 28. Januar 1980
150 Jahre belgische Briefmarken
#2869/2870 // 24. April 1999 |
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#2869
Markenbild #1 - König Leopold I. (* 1790, reg. 1831, † 1865) |
#2013
Jahreszahlen |
#2870
Markenbild #2 - König Leopold I. (* 1790, reg. 1831, † 1865) |
150 Jahre Dynastie und Parlament
#2053/2055 // 14. März 1981 |
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#2053
Étienne Constantin Baron de Gerlache (* 1785, im Amt 1831/32, † 1871) 1. Präsident der Abgeordnetenkammer |
#2055
König Leopold I. (* 1790, reg. 1831, † 1865), Statue von Guillaume Geefs (* 1805, † 1883) flämischer Bildhauer |
175 Jahre Belgien - Historische Ereignisse
#3405/3414 // 26. Februar 2005 |
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Erster Zug
5. Mai 1835 Brüssel - Mecheln |
Bildungswesen
1914 Schulunterricht |
Industrialisierung
Steinkohlebergbau in der Wallonie |
Sozialer Fortschritt
1936 Bezahlter Urlaub |
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Der Mittelteil der Blockausgabe zeigt das
Revolutionsgemälde »Episode während der Tage im September 1830 auf der Grand Place in Brüssel«, gemalt 1834 von dem flämischen Maler Egide Charles Gustave/Gustaf, Baron Wappers (* 1803, † 1874).
Das Gemälde befindet sich im Museum für »Alte Kunst« der
»Königlichen Museen der Schönen Künste« (Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique // Koninklijke Musea voor Schone Kunsten van België), Rue de la Régence 3, Brüssel. |
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II. Weltkrieg
Exodus der Einwohner des wallonischen Dorfes Enghien [w: Inguî] nach dessen Bombardierung im Mai 1940 |
Föderalismus
Rue de la Loi/Wetstraat, zweisprachige Straßennamen in Brüssel und den »Fazilitäten«-Gemeinden |
Europa
1968 Fertigstellung des »Berlaymont«-Gebäudes, Sitz der Kommission der »Europäischen Gemeinschaft« |
Kunst
»L'ombre et son ombre« Fotodruck von René Magritte (* 1898, † 1967), wallonischer Maler des Surrealismus |
Belgisch-Kongo // Belgisch Congo // Congo belge |
Auf einer internationalen Kongo-Konferenz
im Jahre 1884, welche auf Einladung des damaligen deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck
(* 1815, reg. 1871, † 1898) in Berlin stattfand, wurde der »Freistaat Kongo« dem damaligen belgischen König
Leopold II.
(* 1835, reg. ab 1865, † 1909) als »Privatbesitz der belgischen Krone« zugesprochen, wodurch er zum größten Landbesitzer der Welt wurde. Die belgische Krone sollte für bessere Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung sorgen, die Sklaverei und den Sklavenhandel bekämpfen und eine Infrastruktur für Wirtschaft und Handel aufbauen. Aber genau das Gegenteil trat ein. Getrieben von grenzenloser Gier nach Macht, Ruhm und Reichtum sowie privaten Schulden betrieb der belgische König
Leopold II., der seinen kongolesischen Besitz nie betreten hatte, eine Politik der systematischen Ausplünderung des Landes und der brutalen Ausbeutung der eingeborenen Bevölkerung, bei der in den Jahren 1888 bis 1908 zwischen acht und 10 Millionen Kongolesen, etwa die Hälfte der Bevölkerung, den Tod fanden
.
Die Weltöffentlichkeit war entsetzt über die brutalen Zwangsmaßnahmen
und Gräueltaten
,
welche weiße Grundbesitzer, allen voran die »Société générale de Belgique«, und die «Force Publique», eine verwilderte Soldateska, kommandiert von belgischen Offizieren, an der kongolesischen Bevölkerung verübten. Im Jahre 1908 musste der belgische König Leopold II. auf internationalen Druck den »Freistaat Kongo« an den belgischen Staat verkaufen. Die belgische Regierung bezahlte dafür 50 Millionen belgische Francs und wandelte den »Freistaat« am 15. November 1908 in die Kolonie »Belgisch-Kongo« um. Abgesehen von der Beseitigung der übelsten Missstände änderten sich die Wirtschaftspolitik und die Lebensumstände der eingeborenen Bevölkerung auch unter der neuen Kolonialverwaltung nicht wirklich grundlegend.
In der Mitte der 1950er Jahre häuften sich Unruhen und Aufstände in der eingeborenen kongolesischen Bevölkerung wegen der rassistischen Praktiken und des rigiden autoritären Auftretens der Kolonialmacht Belgien. Um diese Unruhen einzudämmen, erlaubte die Kolonialverwaltung die Bildung politischer Parteien und das Abhalten von Kommunalwahlen. Diese Maßnahmen hatten jedoch nicht die erhoffte Wirkung und die Kolonie »Belgisch-Kongo« wurde am 30. Juni 1960 unter dem Namen
»Demokratische Republik Kongo«
ein unabhängiger Staat.
Unmittelbar nach der Unabhängigkeit der Kolonie entflammte ein ethnisch und politisch motivierter Bürger- und Sezessionskrieg
,
welche die junge Republik
schnell ins Chaos stürzte und bis in das Jahr 1965 dauerte. Angezettelt und geschürt wurden die blutigen innenpolitischen Auseinandersetzungen von den USA (und Belgien) und der damaligen UdSSR
.
Beide Großmächte wollten ihre politische Ideologie und Wirtschaftsinteressen in dem an Bodenschätzen reichen, jungen Staat durchsetzen.
In den Abendstunden des 17. Januars 1961 wurde Patrice Lumumba
,
von Juni bis September 1960 erster demokratisch gewählter Premierminister des unabhängigen Kongo, auf Weisung der CIA
und auf Befehl von Oberst Joseph-Désiré Mobutu
von katangischen Soldaten unter dem Kommando belgischer Offiziere ermordet. Seine Leiche wurde zerstückelt und in Schwefelsäure aufgelöst. Ein Untersuchungsausschuss der belgischen Regierung im Jahre 2000 zur Ermordung Lumumbas
kam zu der Erkenntnis, dass der belgische König Baudouin
(* 1930, reg. ab 1951, † 1993) über die geplante Ermordung Lumumbas informiert war.
Belgische Truppen und weiße Söldner (»Kongo-Müller«)
kämpften auf Seite der Élisabethville-Regierung von Moïse Tschombé
in der rohstoffreichen, abtrünnigen Provinz Katanga
gegen die Stanleyville-Rebellenarmee
von Antoine Gizenga
,
unterstützt von der damaligen UdSSR
und zeitweise von kubanischen Milizionären unter Führung von »Che Guevara«
.
Die Léopoldville-Regierung von Oberst Joseph-Désiré Mobutu
und Joseph Kasavubu
wurde mit Hilfe der CIA
von den USA unterstützt.
Im März 1966 ernannte sich Joseph-Désiré Mobutu
,
inzwischen zum Generalleutnant befördert,
zum Präsidenten der »Demokratischen Republik Kongo«. Zur Festigung seiner Macht als selbsternannter Präsident war es von entscheidender Bedeutung, dass es Mobutu gelang mit seinen Truppen eine Revolte
der Söldnerarmee Moïse Tschombés
im Oktober/November 1967 vollständig niederzuschlagen. Bis Mai 1997 war
Mobutu Sese Seko der am längsten regierende und korrupteste Diktator Afrikas. Vom 27. Oktober 1971 bis 16. Mai 1997 trug der Kongostaat den Namen »République du Zaïre«
(mit neuer
Flagge).
Mobutu Sese Seko gelang es immerhin den Kongo in ruhigeres Fahrwasser zu steuern und damit 30 Jahre lang dem Land eine gewisse Stabilität zu geben. Nach dem Sturz Mobutus im Jahre 1997 versank das riesige
(6,5-mal größer als Deutschland) und rohstoffreiche Land im Herzen Afrikas wieder in ein blutiges Chaos, welches bis zum Jahre 2008 5,4 Millionen Menschen das Leben kostete.
Ausgelöst von der Rebellenkoalition »AFDL«
(Alliance des Forces Démocratiques pour la Libération du Congo),
gegründet im Oktober 1996 und geführt von Laurent-Désiré Kabila
wurde von November 1996 bis Mai 1997 ein sogenannter Befreiungskrieg
ausgetragen, welcher zum Sturz des Diktators Mobutu Sese Seko führte. Dieser Krieg fand seine Fortsetzung
in einer weiteren blutigen Auseinandersetzung vom 02. August 1998 bis zum 30. Juni 2003 zwischen verschiedenen Rebellengruppen und Regierungstruppen mit hunderttausende von Toten und Millionen Flüchtlingen. Vom 25. November 2006 bis zum 16. Januar 2009 tobte in der Provinz »Nord-Kivu«
im Osten der »Demokratischen Republik Kongo« ein weiterer Bürgerkrieg
zwischen Regierungstruppen und den Rebellengruppen unter Führung des ehemaligen Generals der kongolesischen Armee
Laurent Nkunda
,
der von internationalen Beobachtern für zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich gemacht wird. Die Spannungen und Probleme, welche zu den Kongokriegen führten, sind bis heute (2017) nicht gelöst. Die bewaffneten Auseinandersetzungen flackern immer wieder auf, besonders im Ostkongo.
Im Kongo gibt es 70 unabhängige Volksgruppen und ca. 400 gesprochene Dialekte. Deshalb wird in den Medien die Berichterstattung über Kämpfe in der »Demokratischen Republik Kongo« meist als ethnisch motivierte, innenpolitische Fehden dargestellt. Das ist nicht wirklich falsch, aber diese blutigen Auseinandersetzungen werden von Kräften außerhalb des Kongos gesteuert, die sich an den reichen Vorkommen von Gold, Diamanten, Kupfer und Coltan
,
aus welchem das in der Mikroelektronik unentbehrliche Tantal
gewonnen wird, orientieren. Teilweise direkte Finanzierung von Rebellengruppen durch internationale Konzerne, militärische und politische Einmischung durch westliche Regierungen und Geheimdienste zur Wahrung der eigenen wirtschaftlichen Interessen sind bis heute die tatsächlichen Gründe für die tragische Geschichte des Kongos.
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Ruanda-Urundi
Am 01. Juli 1962 entließ das Königreich Belgien sein UN-Treuhandgebiet »Ruanda-Urundi«
in die Unabhängigkeit der Republik Ruanda
und des Königreiches Burundi
.
Ab dem Jahre 1888 wurden die beiden kleinen Königreiche Ruanda
und Urundi
an der Grenze zum östlichen Kongo schrittweise in die Kolonie (»Schutzgebiet«) Deutsch-Ostafrika
eingegliedert.
Während des Ersten Weltkrieges besetzten belgische Kolonialtruppen im Jahre 1916 diese beiden deutschen Kolonialgebiete. Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Jahre 1918 und dem damit verbundenen Verlust seiner Kolonien stellte der am 28. April 1919 gegründete »Völkerbund«
im Jahre 1920 die beiden Königreiche, vereint zu »Ruanda-Urundi«
,
als Mandatsgebiet
unter die Verwaltung des Königreiches Belgien. Im Jahre 1926 wurde das Gebiet unter formaler Aufrechterhaltung des Völkerbundmandates als siebte Provinz in die Kolonie Belgisch-Kongo eingegliedert und verwaltet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der »Völkerbund« aufgelöst und am 26. Juni 1945 die »Vereinten Nationen (UNO)«
gegründet. »Ruanda-Urundi« wurde ein UN-Treuhandgebiet
und dessen Verwaltung im Jahre 1946 abermals dem Königreich Belgien übertragen.
Zwischen dem 06. April und Mitte Juli 1994 ereignete sich in der Republik Ruanda, ausgehend von Angehörigen des mehrheitlichen Hutu-Volkes
der Genozid
an der Minderheit des politisch und wirtschaftlich dominierenden Tutsi-Volkes
.
Ausgelöst wurde die Katastrophe durch die Ermordung des ruandischen Präsidenten Juvénal Habyarimana
(* 1937, reg. ab 1973, † 1994) vom Volk der Hutus. Sein Flugzeug wurde am 06. April gegen 20:30 Uhr beim Landeanflug auf den Flughafen der Hauptstadt Kigali
mit Boden-Luft-Raketen abgeschossen. Alle Passagiere und die Crew kamen dabei ums Leben. Die Verantwortlichen für den Abschuss des Flugzeuges sind bis heute nicht bekannt. In annähernd hundert Tagen wurden mindestens 800.000 Menschen brutal ermordet, hauptsächlich von den paramilitärischen
Hutu-Milizen »Interahamwe (MDR)«
und »Impuzamugambi (CDR)«
,
aber auch von Fanatikern in der Hutu-Zivilbevölkerung. Westliche Industrienationen wie USA, Großbritannien, Frankreich und Belgien, welche Druck auf die »MDR« und »CDR« hätten nehmen können, hatten kein Interesse an einer humanitären Mission oder militärischen Intervention, um die Gräueltaten
zu verhindern. Ruanda galt als Land ohne strategischen Wert. Besonders Frankreich war gegen ein Eingreifen, weil die von
Hutus dominierten Regierungsstreitkräfte von Frankreich unterstützt, ausgebildet und ausgerüstet wurden. Das brachte Frankreich den Vorwurf ein, an den Massakern des Völkermordes unmittelbar beteiligt gewesen zu sein.
Nach dem Ausbruch der Gewalt und der Ermordung von zehn belgischen UN-Soldaten beschloss der UN-Sicherheitsrat am 21. April 1994 die in Ruanda stationierten UN-Blauhelmsoldaten der »UNAMIR«-Mission
abzuziehen. Lediglich 270 Soldaten unter dem Kommando des kanadischen Generals Roméo Dallaire (* 1946)
blieben als symbolische Präsenz in Ruanda. Die UN-Blauhelme hatten jedoch den Befehl, sich nicht in die innenpolitischen Probleme des Landes einzumischen. Zwei Millionen Angehörige der beiden verfeindeten Volksgruppen flohen während des Völkermordes und nach dem Sieg der Tutsi-Streitkräfte »Ruandische Patriotische Front (RPF)«
im Juli 1994 in den Ostteil des benachbarten Kongos, damals Republik Zaïre
.
Dadurch entwickelten sich vor allem in der Kivu-Region
erhebliche Probleme, welche zu einem unübersichtlichen und jahrelangen Bürgerkrieg (»Afrikas erster Weltkrieg«)
führten, welcher bis heute (2017), nach mehr als zwanzig Jahren, noch nicht wirklich beendet ist.
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Ausgaben der Kolonialpostverwaltung von Belgisch-Kongo
(Vom 01. Januar 1909 bis zum 02. Mai 1960 erschienen 404 Briefmarken) |
Bevölkerung, Tiere und Landschaften des Kongos
#130bc/145bc // 01. April 1931 #171bc/172bc // 05. November 1937 |
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Sankuru Stromschnellen
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Flötenspieler
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#140 // 1931
Das Dorf ...
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#171 // 1937
... Mondimbi
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#141 // 1931
Okapi
...
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#172 // 1937
... [Okapia johnstoni]
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50 Jahre Freistaat Kongo
#157bc/163bc // 15. August 1935
Portraits der belgischen Könige
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Leopold I.
* 1790, † 1865, reg. ab 1831 |
Leopold II.
* 1835, † 1909, reg. ab 1865 |
Albert I.
* 1875, † 1934, reg. ab 1909 |
Leopold III.
* 1901, † 1983, reg. ab 1934 |
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50 Jahre Kolonie Belgisch-Kongo
#337bc/342bc // 1. Juli 1958
Portraits der belgischen Könige
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«Kongo»-Ausgaben der belgischen Postverwaltung |
Unabhängigkeit der Kolonie Belgisch-Kongo
#1198/1205 // 30. Juni 1960 |
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Schiffssteuermann
und Kapitän |
Arzt und Schwester
bei Bluttransfusion |
Pflanzer beim
Bäumchensetzen |
Bildhauer |
Kugelstoßer | Rundfunksprecher |
Kongolesisches und belgisches
Mädchen spielen mit Puppen |
Kongolesischer Schüler zeigt
den Kongo auf einem Globus |
Evakuierung der weißen Bevölkerung aus dem Kongo
#1206/1208 // 03. August 1960 |
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Passagierflugzeuge,
Luftbrückensymbol, Flughafengebäude |
Passagierflugzeuge,
Luftbrückensymbol, Flüchtlingsfrau mit Kind |
SABENA Passagierflugzeug,
Symbol der Luftbrücke Kongo - Belgien, Landkarte |
Gedenkstätte für die Opfer von Kongolo [A]
in Gentinnes, Wallonisch-Brabant, Wallonien #1478 // 24. Juni 1967 |
Verbrüderung von Mutterland und Kolonie
im II. Weltkrieg (1940 - 1945) #1479 // 24. Juni 1967 |
Skulptur »Kniender« von Raf Malleux,
belgischer Bildhauer (* 1916, † 1996)
Kapelle von C. Jeandrain, belgischer Architekt
und G. Dehais, Glasarbeiten |
Abzeichen der Bruderschaft
Königskrone, zwei gekreuzte Schwerter, Gürtel mit der lateinischen Inschrift »CONVENIENTER« und dem Wappen von Belgisch-Kongo |
[A] Am 31. Dezember 1961 eroberten Truppen der von den USA unterstützten Léopoldville-Regierung mit Hilfe der radikalen Jugendgruppe »Balubakat« die Stadt Kongolo, welche von Truppen der abtrünnigen Provinz Katanga besetzt war. Dabei gerieten zwanzig weiße Missionare der »Spiritaner-Kongregation« zusammen mit zwei afrikanischen Priestern, einigen afrikanischen Ordensschwestern und afrikanischen Schülern in Gefangenschaft der angreifenden Truppen und wurden in einer belgischen Militärkaserne eingesperrt. Die Katanga-Soldaten flohen an das östliche Ufer des Lualaba-Flusses . Am nächsten Tag, dem 01. Januar 1962 wurden die zwanzig weißen Missionare auf Drängen von Mitgliedern der »Balubakat« von den Soldaten erschossen. Ihre zerstückelten Leichen wurden in den Fluss geworfen. Erst das energische Eingreifen des kongolesischen Generals Pakassa verhinderte die Ermordung der restlichen Gefangenen (wahrscheinlich weil die ja schwarz waren ...). |
100 Jahre Gründung der Kolonie Belgisch-Kongo
#3894 // 18. Oktober 2008 (#CD 7 III // 01. Januar 1909) |
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Elefantenjagd - eingeborener Jäger mit Speer,
Afrikanischer Elefant [Loxodonta africana] |
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Das Markenbild der Gedenkbriefmarke (links) vom 18. Oktober 2008 zeigt eine Reproduktion der »1 Franc« Freimarke (rechts) des »Kongo Freistaates [ETAT INDEPENDANT DU CONGO]« mit dem maschinellen Überdruck (Typ »Mols«) in französischer Sprache »CONGO BELGE«, herausgegeben am 01. Januar 1909 für das Postwesen der Kolonie »Belgisch-Kongo«. |
50 Jahre Unabhängigkeit des Kongos
#4093 // 14. Juni 2010 (Kleinbogen) |
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Ersttagsstempel
Brüssel |
Kongolesischer Junge zeichnet
die Landkarte seines Staates auf die Nationalflagge, Fragezeichen (rechts oben)[?] |
Poststempel
Natoye, Provinz Namur |
Illustrierter Kleinbogen
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[?] Das Fragezeichen im Markenbild (oben rechts) und in der Mitte des illustrierten Kopfteiles des Kleinbogens stellt die Frage nach dessen Bedeutung. Die Briefmarke und der Kleinbogen wurden gestaltet von dem bekannten kongolesischen Künstler für zeitgenössische Malerei Chéri Samba (* 1956), der dafür bekannt ist, in seinen Werken bissige und politische Botschaften zu verstecken. So könnte das Fragezeichen die Frage "Quo vadis, Congo?" symbolisieren. In den fünfzig Jahren der Unabhängigkeit war der Kongo von Chaos, Diktatur und blutigen Auseinandersetzungen geprägt, welche mehr als 10 Millionen Menschen das Leben kosteten. Vielleicht gelingt es in Zukunft die anhaltende Spirale von Gewalt, meist hervorgerufen durch ausländische Einflussnahme, endlich zu beenden. |